Warum verschiedene Lernmethoden zur Unterrichtsgestaltung sinnvoll sind

Was sind die besten Lernmethoden um einen inklusiven Unterricht gestalten und die Unterrichtsqualität verbessern zu können? Um möglichst alle Schüler:innen mit ihren individuellen Ressourcen und Potentialen anzusprechen, ist es empfehlenswert, passende Methoden in den Unterricht einfließen zu lassen, die möglichst viele Sinneskanäle ansprechen. Denn am Besten lernen wir, wenn wir die Inhalte mit möglichst vielen Sinnen auf einmal erfahren können. Entdecke in diesem Beitrag Methoden zur Unterrichtsgestaltung, die auf dem Wissen der Wahrnehmungskanäle des Menschen basieren.

Gibt es die besten Lernmethoden zur Unterrichtsgestaltung überhaupt?

Die effektivste oder die beste Lernmethode gibt es nicht. Sie hängt vielmehr von der einzelnen Person ab. Nicht jeder Mensch bringt dieselben Voraussetzungen mit oder hat alle Sinneskanäle in gleicher Weise trainiert. Um den eigenen Lernprozess in seiner Qualität  zu verbessern lohnt es sich herauszufinden, welchen dieser Wahrnehmungskanäle oder welche Kombination von Sinneskanälen angeregt werden könnte. Jedes Kind ist individuell und benötigt an einer anderen Stelle Unterstützung. Als Pädagog:in oder Elternteil ist es sinnvoll, Übungen bereitzustellen, die so viele Wahrnehmungskanäle wie möglich ansprechen, denn je mehr Sinneskanäle gefordert werden, desto besser können wir lernen und das Gelernte verinnerlichen. Werden viele Wahrnehmungskanäle auf einmal angesprochen, kann das zu einem inklusiven Unterricht beitragen und folglich die Unterrichtsqualität verbessern.

Die besten Lernmethoden für die Unterrichtsgestaltung nutzen

 

Eine Integration möglichst aller Sinneskanäle im Unterricht wirkt sich positiv und motivierend auf jede:n einzelne:n Schüler:in aus und kann dadurch die Qualität des Unterrichts verbessern. Die Schüler:innen  werden mit ihrer individuellen Persönlichkeit, ihren Ressourcen und Fähigkeiten wahrgenommen. Das schafft Vertrauen und Anerkennung als Basis für eine positive und ganzheitliche Lernerfahrung. Eine Mischung aus visuellen, kommunikativen, motorischen und auditiven Lernübungen bringt Abwechslung und Spaß in den Unterricht. Die Schüler:innen sind aktiver und mit mehr Freude am Unterricht beteiligt.

Ein abwechslungsreicher Unterricht, der die Sinneskanäle gezielt anspricht, taucht selten in Lehrplänen auf, weshalb das Wissen oft ausschließlich frontal ohne dem gezielten Einsetzen von Hilfsmittelchen vermittelt wird. Dabei ist es doch von großer Bedeutung, dass Schüler:innen das Erlernte nachhaltig und langfristig aufnehmen können. Wenn du mehr zu den einzelnen Wahrnehmungskanälen und den dazu passenden Lernideen der einzelnen Kanäle wissen möchtest, schau doch mal hier vorbei.

Unterrichtsgestaltung und Unterrichtsqualität verbessern

In erster Linie ist es von großer Bedeutung, alle Schüler:innen in den Unterricht miteinzubeziehen. Wenn du einen inklusiven Unterricht gestalten möchtest, versuchst du den Bedürfnissen möglichst aller Schüler:innen gerecht zu werden. Egal ob jemand eine Beeinträchtigung hat, anderssprachig ist oder aus einer sozial benachteiligten Familie kommt. Jedes Kind hat das Recht so behandelt zu werden wie alle anderen auch. Diese Inklusion führt auch dazu, dass sich die Kinder untereinander als chancengleich ansehen und Pädagog:innen zu allen Kindern eine vertrauensvolle Basis aufbauen können.

Die Unterrichtsgestaltung kann in ihrer Qualität verbessert werden, indem du als Pädagog:in regelmäßig Abwechslung durch das Einbeziehen mehrerer Wahrnehmungskanäle in den Unterricht bringst. Inklusiven Unterricht zu gestalten und mehrere Sinne gleichzeitig anzusprechen, lohnt sich für Pädagog:innen und Schüler:innen gleichermaßen, denn so kann das Interesse der Kinder länger aufrecht erhalten werden.  Neben all den kreativen Gestaltungsmöglichkeiten ist es dennoch empfehlenswert, eine feste Struktur  und Rituale im Schulalltag beizubehalten.

Die besten Lernmethoden für verschiedene Sinneskanäle in der Unterrichtsgestaltung nutzen

Während bei einer grafischen Aufbereitung des Unterrichtsmaterials vor allem der visuelle Wahrnehmungskanal angesprochen wird, wird der auditive Sinneskanal durch das Zuhören  des Lehrer oder der Lehrerin aktiviert. Der motorische oder taktile  Wahrnehmungskanal des Lernens wird hingegen dann angeregt, wenn Dinge wortwörtlich selbst in die Hand genommen werden. Bei der kommunikativen Wahrnehmung fällt das Verinnerlichen von Lerninhalten am einfachsten, wenn ein Austausch unter den Schüler:innen stattfindet und eine spannende Diskussion entsteht. Weitere Informationen über Lernmethoden zur Aktivierung der Wahrnehmungskanäle kannst du in diesem Beitrag lesen.

Als Pädagog:in darfst du versuchen, verschiedene Elemente in die Unterrichtsgestaltung einzubeziehen, indem du deine Schüler:innen aufmerksam verfolgst und beobachtest, wie du welche:r Schüler:in am besten erreichen kannst. Schüler:innen mit besonderem Bedarf oder Einschränkungen dürfen aktiv motiviert werden, verschiedene Lernmöglichkeiten auszuprobieren, sodass die aktive Teilhabe am Unterrichtsgeschehen gegeben ist. In den allermeisten Fällen ist es besonders hilfreich Lernmethoden zu etablieren, die mehrere Wahrnehmungskanäle gleichzeitig ansprechen. Dadurch werden so gut wie alle Schüler:innen gleichermaßen in den Lernprozess eingeladen.

Wie kannst du inklusiven Unterricht gestalten? – Ideen und Methoden

Faktenbasierte Fächer wie Chemie, Physik oder Mathe können mit Kreativität und neuen Impulsen gestaltet werden, um manchen Schüler:innen ihre Berührungsängste zu nehmen. Probiere gern mal einen Mix aus folgenden Methoden zur Unterrichtsgestaltung:

  • Wissenschaftliche Diskussionen, Gruppenarbeiten, kleine Theateraufführungen (sehr zum Vorteil für die kommunikative Wahrnehmung)
  • Basteln von Collagen, Experimente oder den Unterricht mal nach draußen verlagern (hier wird der motorische Sinneskanal angeregt)
  • Podcasts/Videos integrieren (der auditive Wahrnehmungskanal wird stimuliert)
  • Bilder, Skizzen, Farben, Videoclips und Präsentationen (der visuelle Kanal wird animiert)

Desweiteren ist die Karteikärtchen-Technik eine tolle Methode zur Unterrichtsgestaltung, die alle Wahrnehmungskanäle abholt. Als Pädagog:in bereitest du Karteikärtchen in 2er Paaren vor. Je nachdem welchen Unterrichtsgegenstand du unterrichten möchtest, kannst du beispielsweise für das Fach Mathematik eine Rechnung auf das eine Karteikärtchen schreiben und die Lösung in Form einer Zahl oder einer ausgeschriebenen Zahl auf das andere. Jedes Kind bekommt eines dieser Karteikärtchen ausgeteilt und darf sich im Raum frei bewegen, um seinen Partner oder seine Partnerin mit der Lösung zu finden. Das kann so aussehen: 9+6= fünfzehn

Auch in anderen Fächern ist dieses Spiel gut umsetzbar. In den Fächern Deutsch oder Englisch kann beispielsweise mit zweisilbigen Wörtern gearbeitet werden. Beispiele hierfür wären Baum-haus oder Teddy-bär. Statt Wörtern dürfen natürlich auch gern Bilder, Skizzen oder Gegenstände genutzt werden.

Dieser Artikel hat uns für diesen Beitrag inspiriert.

Probiere SPLINT mit deinem Kollegium 6 Wochen lang aus - unverbindlich und kostenlos!