Diversität und Inklusion in der Schule: Interview mit Ann-Marie von beziehungsweise-schule 

In unserem heutigen Beitrag stellen wir euch eine weitere inspirierende Persönlichkeit vor, die Diversität und Inklusion genauso lebt wie wir! Wir verfolgen Ann-Marie vom www.beziehungsweise-schule.de schon seit einer längeren Zeit auf Instagram und sind von ihrem Engagement, die Schule noch inklusiver zu gestalten, begeistert. Ann-Marie Backmann ist Lehrerin, Lehrer:innencoach und Bloggerin. Mit ihrem Blog, den Kursen für Lehrer:innen und ihrem Instagram Account verfolgt die Dreifachmama die Vision, dass wir Schulen zu beziehungsstarken Orten entwickeln müssen.

Ann-Marie ist davon überzeugt, dass wir über starke Beziehungen zwangsläufig das bisherige System verändern. Denn so können Wertschätzung und Vertrauen in Schulen einziehen und das kommt wiederum den Schüler:innen zugute, weil sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung unterstützt werden und unter guten Rahmenbedingungen lernen können. Aber auch für Lehrkräfte ist das wichtig, da der Beruf folglich mit mehr Kraft und Inspiration ausgeübt werden kann. Als Schlüssel dafür sieht die Lehrerin ganz klar die Persönlichkeitsentwicklung:

,,Die meisten Lehrkräfte sind selbst durch dieses Schulsystem gegangen und haben ihre Schlüsse daraus gezogen. An einem Ort, der für unsere Gesellschaft so wichtig ist, müssen die Menschen im Fokus stehen.’’

 

Interview mit Ann-Marie von @beziehungsweise_schule

Wie würde ein:e Schule/Unterricht/Gesellschaft für dich aussehen, die/der Diversität wirklich lebt? 

Es wäre ein kreativer und offener Alltag, in dem die Verschiedenheit nicht als Ausnahme oder Extrawurst verstanden wird. So wäre der Blick offener dafür, was uns alle verbindet. Alle Menschen haben z.B. dieselben Bedürfnisse. Jede:r hat aber persönliche Strategien, um sich diese zu erfüllen. Das unabhängig von einem Förderstatus zu thematisieren, wäre wichtig.

Welche drei Werte sind für dich wichtig und begleiten dich in deinem Leben bzw. Alltag? 

Weiterentwicklung, Vertrauen und Begeisterung.

Was würdest du dir vom Bildungsministerium wünschen, um Diversität und Inklusion voranzutreiben?

Ich wünsche mir, dass Schulleitungen und Lehrkräfte in ihren Ideen unterstützt werden und es ihnen einfach gemacht wird, die Ressourcen zu erhalten, die sie für Diversität und Inklusion brauchen. Best Practice – Beispiele sollten weiterverbreitet werden, damit nicht jede Schule das Rad neu erfinden muss.

Kennst du Bildungseinrichtungen/Persönlichkeiten/Organisationen, die mit positivem Beispiel vorangehen und das Thema Diversität im Alltag leben? Gern mit Namensnennung, falls wir sie verlinken dürfen.

Ich finde, die Schule, an der ich arbeite, ist auf einem guten Weg: Die Theo-Hespers-Gesamtschule in Mönchengladbach hat sich der Initiative ‘Schule im Aufbruch’ angeschlossen. Deshalb haben wir uns Potenzialentfaltung auf die Fahnen geschrieben. Die verschiedenen Lernformate berücksichtigen z.B. Lerntempo, Anforderungsniveau und Interessen.

Was ist deiner Meinung nach die größte Hürde, weshalb Diversität und Inklusion noch nicht selbstverständlich sind?

Die Tradition, dass wir Kinder nach bestimmten ‘Begabungen’ in Schulformen aufteilen, sitzt nach wie vor tief in den Köpfen. In den alten Strukturen, die auf Homogenität setzen, ist es tatsächlich nicht leicht, Verschiedenheit zu etablieren. Dann zweifeln einige eher an der Idee der Inklusion als an der Umgebung.

Weitere Vorstellungen von vielen tollen Menschen sowie Beiträge zum Thema inklusiver Unterricht findest du hier auf unserem Blog.

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