Die selbsterfüllende Prophezeiung und der Pygmalion-Effekt einfach erklärt am Beispiel Schule

Du möchtest mehr an dich glauben und auch deinen Schüler:innen im Unterricht  mehr Vertrauen schenken? Dann können positive Affirmationen und Glaubenssätze für dich sehr hilfreich sein! Was ist eigentlich der Pygmalion-Effekt  und die selbsterfüllende Prophezeiung, welche vor allem im Schulwesen von Bedeutung sind? Alle Antworten rund ums das Thema erläutern wir in diesem Beitrag. Zudem geben wir dir Anregungen, wie du diese Effekte als Pädagog:in am Besten anwenden kannst.

Die selbsterfüllende Prophezeiung – was ist darunter zu verstehen?

Das Konzept der selbsterfüllenden Prophezeiung, auch Self-Fulfilling-Prophecy genannt, geht in die vierziger Jahre zurück und wurde vom Soziologen Robert Merton ins Leben gerufen. Bei einer selbsterfüllenden Prophezeiung geht man davon aus, dass wenn wir eine bestimmte Erwartungshaltung gegenüber etwas oder jemanden aufweisen, wir dazu beitragen, dass diese Erwartungshaltung auch wirklich Realität wird.

Vergleichbar ist diese Methode auch mit positiven Affirmationen. Hierbei verhilft man sich durch das Verinnerlichen von Glaubenssätze zu mehr Motivation und Selbstvertrauen im Alltag.

Das Gegenteil der selbsterfüllenden Prophezeiung ist die selbstzerstörende Prophezeiung und diese kann Gefahren mit sich bringen. Der Vorhersagende verhält sich bewusst oder auch unbewusst so, dass die Vorhersage nicht in Erfüllung geht. Vor allem auf andere Personen bezogen wird der Empfänger dieser Vorhersage entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten müssen, um sich von der Vorhersage nicht selbst zerstören zu lassen.

Was ist der Pygmalion-Effekt?

Der Pygmalion-Effekt ist ein von Robert Rosenthal und Lenore F. Jacobsen durchgeführtes Experiment mit einem Lehrer und seinen Schüler:innen. Das Experiment  wird auch oft als „selbsterfüllende Prophezeiung“ betitelt. Bei dem Phänomen geht es darum, dass sich die Einschätzung einer Schülerin oder eines Schülers stark auf die tatsächliche Leistung im Unterricht auswirkt. Der Glaubenssatz des Pygmalion Effekts ist, dass man ist wie man gesehen wird. Das kann für Kinder, die sich in der Entwicklungsphase befinden auch oft problematisch sein.

Der Pygmalion-Effekt einfach erklärt am Beispiel Schule

Rosenthal und Jacobsen konnten in einem Feldexperiment nachweisen, dass Schülerinnen und Schüler, die vom Lehrer im Glauben gelassen wurden sie seien besonders begabt, ihre Leistungen in der Schule auch tatsächlich steigern konnten. Innerhalb des Bildungsbereiches kann der Pygmalion Effekt zwischen Lehrer:in und Schüler:in Einfluss nehmen. Höhere Erwartungen führen zu höheren Leistungen, aber auch umgekehrt lässt sich der Pygmalion Effekt anwenden.

Die selbsterfüllende Prophezeiung als Kraft positiver Affirmationen und Glaubenssätze

Eine negative Gedankenwelt ist sehr häufig der Grund für viele Probleme, die uns durch den Alltag begleiten. Unser Wohlbefinden wird stark durch unser Denken beeinflusst, deshalb ist es wichtig zu erkennen, dass unsere Gedanken ein wichtiges Instrument für ein positives und glückliches Leben sind. Von der Außenwelt bekommen wir oft Dinge über uns vorgesagt, die uns und unsere Wertvorstellungen maßgeblich prägen. Wir beginnen ganz unterbewusst diese Dinge über uns zu glauben, unabhängig davon ob sie stimmen oder nicht. Diesen Effekt nennt man selbsterfüllende Prophezeiung.

Durch das Verinnerlichen einer positiven Affirmation kannst du deinem Unterbewusstsein einen Anstoß zu einer neuen Orientierung geben. Wenn wir uns diese Affirmation immer wieder vorsprechen und vor Augen halten, werden wir unsere Gedanken irgendwann umprogrammieren und es schaffen, unsere Gefühle dauerhaft ins Positive zu verändern.

Wie kann ich die selbsterfüllende Prophezeiung und den Pygmalion-Effekt als Lehrer:in bzw. Pägagog:in nutzen?

Eine selbsterfüllende Prophezeiung kann sich bei der richtigen Vorgehensweise schnell bewahrheiten. Um als Lehrer:in positiv in den Tag zu starten, empfiehlt es sich jeden Morgen am besten vor dem Spiegel eine positive Affirmation laut vorzusprechen. Eine mögliche Affirmation kann zum Beispiel lauten: ,,Ich vertraue meiner Intuition’’.

Auch im Unterricht kann man die Schüler:innen mit den positiven Affirmationen vertraut machen. Verbinde eine positive Affirmation, die du deinen Schüler:innen vorstellst, am besten mit einem Symbol oder Bild und erkläre es deinen Schüler:innen. Durch die bildliche Veranschaulichung fällt es den Kindern leichter, sich etwas darunter vorstellen zu können. Lasse dieses Symbol oder Bild regelmäßig im Unterricht als Erinnerung und Wiederholung der Affirmation zum Einsatz kommen. Auch das Verschriftlichen und Vorstellen individueller Affirmationen der Schüler:innen untereinander hat sich im Unterricht als Methode bewährt.

Weiterführende Informationen zum Thema Pygmalion-Effekt von der Universität Duisburg-Essen findest du hier.

Interessante Beiträge und Impulse für Pädagog:innen rund um inklusive Schulentwicklung, Vereinfachung der Förderplanung sowie chancengerechte Bildung findest du in unserem Blog. 

Probiere SPLINT mit deinem Kollegium 6 Wochen lang aus - unverbindlich und kostenlos!